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Im Auftrag der Natur: ökologisch-ausgerichtete Bauaufsicht auf der Schmitten

· Nachhaltigkeit

Die Schmittenhöhe ist ein beliebter Erlebnisberg mit einer großen Auswahl an abwechslungsreichen Aktivitäten für die ganze Familie. Damit Anlagen wie die Bergbahnen voll funktionstüchtig bleiben, fallen regelmäßig Instandhaltungsarbeiten oder Umbauten an. Dabei spielt natürlich auch der Schutz der Umwelt eine wichtige Rolle. Cornelia Schößwendter vom Ingenieurbüro Erlmoser fungiert als Bauaufsicht im Hinblick auf Ökologie. Sie stellt sicher, dass Projekte wie „Sonnkogel Neu“ im Einklang mit der Natur abgewickelt werden.

Cornelia war schon in mehrere Bauprojekte der Schmittenhöhebahn AG involviert. Anlässlich des aktuellen Projektes haben wir sie einen Tag lang auf der Baustelle begleitet und ihr ein paar Fragen gestellt.

Was sind deine Aufgaben als Bauaufsichtsperson mit Schwerpunkt Ökologie?

Der Erfolg eines Bauprojektes wie „Sonnkogel Neu“ steht und fällt mit einer Baustellengenehmigung. Im Zuge dessen werden verschiedene Bewilligungsverfahren durchlaufen. Im Umweltschutz-Bereich ist beispielsweise eine naturschutzrechtliche Ausnahmebewilligung erforderlich, damit man ein solches Projekt überhaupt umsetzten darf.

In Verbindung damit ist eine ökologisch-orientierte Bauaufsicht vorgeschrieben, wobei die durchführende Person das Bindeglied zwischen Behörde und Auftraggeber darstellt. Die einzelnen Bauschritte werden mitverfolgt, und die Einhaltung der Bescheidauflagen wird dokumentiert.

Die ökologische Bauaufsicht, also in diesem Fall mein Job, ist die fachliche Unterstützung für eine Bescheid-konforme Umsetzung des Projektes sowie für anfallende Fragen. Gleichzeitig ist es auch meine Aufgabe, Stellung zu ausgewählten Themen zu nehmen und der Behörde Berichte zu übermitteln. Kommt es zu Problemen auf der Baustelle oder werden gewisse Vorschriften missachtet, muss ich dies melden.

Während des Projektes bin ich immer wieder auf der Baustelle vor Ort, um die Maßnahmen mitzuverfolgen, zu dokumentieren und kritische Thematiken zu klären.

Bauprojekt „Sonnkogel Neu“

Die Sonnkogelbahn bringt bereits seit 1984 Natur- und Bergbegeisterte auf die Schmittenhöhe. Um die Anlage zukunftsfit zu machen, wird der mittlerweile in die Jahre gekommene 3er-Sessellift durch eine neue Kombibahn (mit 6er-Sesseln bzw. 8er-Gondeln) ersetzt. Pünktlich zum Start der Wintersaison 2023/24 erfolgt die Inbetriebnahme.

Top-informiert: Auf der Bauprojekt-Seite „Sonnkogel Neu“ informieren wir Sie über den aktuellen Fortschritt der Arbeiten.

Cornelia, was sind deiner Meinung nach die Besonderheiten des Projektes „Sonnkogel Neu“?

Bei jeder Erneuerungsarbeit am Berg handelt es sich um einen Eingriff in ein sensibles Gebiet und in schützenswerte Lebensräume. Bewilligungen für solche Bauprojekte werden nur dann erteilt, wenn auch die entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen erfolgen. Diese sind in der Bewilligung enthalten und werden von der Behörde festgelegt.

Im Fall der Baustelle „Sonnkogel Neu“ bezieht sich die Ausgleichsmaßnahme vor allem auf die Sicherung des Lebensraumes des Auerwildes. Bekanntlich ist die Region rund um die Schmittenhöhe auch Lebensraum dieser geschützten Vogelart. Deshalb wurde eine Lebensraumverbesserung in den umliegenden Bereichen der Baustelle als ausgleichende Aktion vorgeschrieben.

Wissenswert: Die Pistenflächen auf der Schmitten bieten ein gut erhaltenes Umfeld für Lebewesen und dabei einer großen Artenvielfalt. Bauprojekte wie „Sonnkogel Neu“ werden möglichst umweltfreundlich durchgeführt, sodass die damit zusammenhängende Biodiversität bewahrt wird.

Im Bauprojekt „Sonnkogel Neu“ wird ein Ausgleich für den Lebensraum des Auerwilds geschaffen. Gibt es Berechnungsmethoden, um festzustellen wie groß der Ausgleich sein muss? 

Es gibt keinen allgemein festgelegten Wert. Bei der Ermittlung eines adäquaten Ausgleichs müssen folgende Faktoren berücksichtigt und geklärt werden:

  • Wie sieht der aktuelle Lebensraum einer betroffenen Tier- oder Pflanzenart aus, und welchen Wert hat diese im natürlichen Gefüge?
  • Wie könnte ein Lebensraum durch die baulichen Maßnahmen degradiert werden?
  • Gibt es Flächen, die rekultiviert werden können?

Wenn beim Bau durch ein Gebäude ein Lebensraum wegfällt, wird diese Fläche in die Ausgleichsberechnung miteinbezogen.

Im darauffolgenden Schritt wird der Eingriff dem Ausgleich gegenübergestellt. Die Ausgleichsberechnung wird mit 1 zu 1,3 festgelegt. Das bedeutet, dass immer ein Drittel mehr Ausgleich geschaffen wird, als der Eingriff an Landschaft oder Umfeld verändert.

Hast du schon ein anderes Bauprojekt von der Schmittenhöhebahn AG begleitet?

Ja, ich habe schon mehrere Projekte begleitet, wie etwa die Erweiterung der Schneeanlagen (Anspeisung Nord). Die Schmittenhöhebahn AG zeigt viel Verständnis für die Natur. Das Unternehmen pflegt einen respektvollen Umgang mit der Umwelt und ist sich ihrer Relevanz für den Tourismus bewusst. Vor allem das Bewirtschaftungskonzept der Pistenflächen ist ein Projekt, das mir sehr gut gefällt.

Wir bedanken uns bei Cornelia, dass sie sich für uns Zeit genommen hat, und freuen uns schon auf die weitere Zusammenarbeit mit ihr!

Nachhaltigkeit auf der Schmitten

Die Schmittenhöhebahn AG setzt laufend Maßnahmen zum Schutz der Umwelt. Auf unserer Nachhaltigkeits-Website können Sie alle Aktivitäten in den Bereichen Pisten- und Umweltmanagement, nachhaltiges Arbeiten, Kulinarik und Reiseverhalten nachlesen.

Schmitten-Tipp

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